Ziel: Die Lehrkräfte haben in das Thema eingeführt und die Schüler:innen darauf eingestimmt
Material: Papier, Stifte, Kreide, Arbeitsblatt Gut kombinierbar mit: allen Modulen
Die zusammengestellten Methoden sind aus einer langfristigen Praxis politischer Bildungsarbeit entstanden. Bereits bestehende Methoden wurden hierfür weiterentwickelt und adaptiert. Die Anwendung dieser Methoden setzt jedoch eine reflektierte Haltung sowie ein tiefes Verständnis seitens der pädagogischen Fachkräfte voraus.
Methoden sind keine Selbstzwecke, sondern Werkzeuge, um miteinander ins Gespräch zu kommen und damit Themen zu vertiefen. Ihre Wirksamkeit hängt von einer angepassten Auswahl ab, die sich an den Bedürfnissen der Lernenden orientiert. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Lernenden gleichermaßen auf Methoden ansprechen und pädagogische Settings stets dynamische, interaktive Prozess sind.
1. Begrüßung der Schüler:innen (5 Minuten)
Kurze Vorstellung des Ablaufplans und Grund/Ziel des heutigen Tages werden erklärt.
2. Demokratie heißt für mich (17 Minuten)
Schritt 1 (10 Minuten) : Die Schüler:innen können für sich (einzeln oder in Kleingruppen) ein Plakat gestalten/einen Text verfassen zu den Fragen:
Was bedeutet Demokratie für mich? In welcher Welt möchte ich leben? Was ist mir wichtig?
Bonus: Wo und wie äußert sich Demokratie im Schulalltag (und wo vielleicht nicht)? [Hinweis: Die Bonusfrage kann zu viel Gesprächsbedarf führen, sollte also nur bei ausreichend Zeit mit eingebaut werden.]
Alternativ:
Zurufabfrage: An die Tafel wird groß das Wort “Demokratie” (alternativ: “Gesellschaft”) geschrieben und die Lehrkräfte schreiben die Antworten mit. Dabei soll (noch) nicht kommentiert werden, sondern dies soll erstmal eine Sammlung sein.
Schritt 2 (5 Minuten): Auswertung: Rückfragen klären und Redeimpulse zulassen.
Schritt 3 (2 Minuten): Nochmal zusammenfassen. Wichtiges Ziel: Schüler:innen sollen verstehen, dass Demokratie mehr ist, als ‘nur’ die Politik, die in Berlin oder Magdeburg gemacht wird, sondern dass sich demokratische Strukturen überall in der Gesellschaft finden lassen.
3. Diskriminierung und Chancengleichheit (10 Minuten)
[Hinweis: Methode angelehnt an BpB (2016): Gesellschaft für Einsteiger, Arbeitsblatt 07, Lehrkräfte sollten sicherstellen, dass alle Begriffe verstanden werden, und sich im Vorfeld mit der Diskussion zum “Rassebegriff” auseinandersetzen, siehe z.B.: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Policy_Paper/policy_paper_16_ein_grundgesetz_ohne_rasse.pdf
Lehrkräfte lesen aus dem Grundgesetz (Art. 3) vor:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
In Kleingruppen besprechen die Schüler:innen anhand des Arbeitsblattes (Arbeitsblatt findet sich in der angehangenen Methodenbeschreibung als pdf-Dokument), was ihrer Meinung nach mit dem genannten Grundrecht gemeint ist.
4. Demokratiegefährdung (10 Minuten)
Sammlung (an der Tafel):
Was/wer gefährdet die Demokratie?
Mögliche Antworten: Krieg, Autokratische Herrscher, Klimakrise, Einschränkung von journalistischen Freiheiten, Rechtsextremismus, soziale Ungleichheit, Reichsbürger:innen, Rassist:innen, etc.etc.
Hinweis:
Im Vorfeld überlegen, wie man mit diskutablen Antworten umgeht, falls Schüler:innen z.B. sagen, dass Demokratiegefährdung ausgeht von “DEN Politikern”, “DEN Medien”, “DEN Flüchtlingen”. Mögliche Vorgehensweise: Diskussion mit der Gesamtgruppe (“Sehen das alle so?”) oder Einordnung der dahinterliegenden Verallgemeinerung.
5. Abschluss/Überleitung (3 Minuten)
Je nachdem ob ein weiteres Modul anschließt: Übergang zum nächsten Thema oder Abschlussrunde, in der die Lehrkräfte auf die Wichtigkeit demokratischer Werte hinweisen und verdeutlichen, dass es wichtig ist, sich gegen Demokratiegefährdung einzusetzen.